Wenn du schon mal dem Rissbach entlang stromab gefahren bist, ist es dir vielleicht schon aufgefallen… der Rissbach, bzw. sein Wasser verschwindet ab der Oswaldhütte aus dem Flusslauf. Aber wo geht das ganze Wasser hin?
Es wird über den 7 km langen Rissbachstollen in den bayrischen Walchensee geleitet. Dieser wird, zusammen mit dem tiefer gelegenen Kochelsee zur Stromerzeugung für Bayern genutzt. Das Wasser der natürlichen Zuflüsse des Walchensees sind nicht ausreichend um den Betrieb des Walchenseekraftwerks aufrecht zu erhalten. Deshalb wird das Wasser eines weitläufigen Areals zum Walchensee geleitet, so auch das des Rissbachs. Doch wir alle sind gleichermaßen auf Strom, wie auf das Gleichgewicht in der Natur angewiesen. Die verheerenden Folgen der Einmischung des Menschen in die natürlichen Gefüge sind bekannt.
Wasserrechte werden neu verhandelt
Jetzt bietet sich die Chance einen Teil dieser Einmischung am Rissbach wieder rückgängig zu machen. 2030 laufen die Wasserrechte für Kraftwerksbetreiber Uniper aus. Dies muss allerdings der Freistaat Bayern zehn Jahre vorher ankündigen, ansonsten verlängern sich die bestehenden Rechte um weitere 25 Jahre. Es wird also neu verhandelt und das kann, dank der EU Wasserrahmenrichtlinie nur eine Verbesserung für den Rissbach, die Isar und alle anderen Gewässer bedeuten, die daran beteiligt sind in diesem Kraftwerk Strom für uns zu erzeugen.
Der Verein „Rettet die Isar jetzt e.V.“
Der Verein „Rettet die Isar jetzt“ setzt sich sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass die Ableitung der Gewässer der oberen Isar wieder auf ökologisch vertretbares Maß rückgängig gemacht wird. Auch bei den anstehenden Neuverhandlungen sieht sich der Verein in der Verantwortung und fordert mehr Restwasser für den Rissbach. Das würde nicht nur die umliegende Bevölkerung der oberen Isar, sondern auch die tierischen Bewohner des Rissbachs freuen. Vielleicht würde sich sogar der Flussuferläufer dort wohlfühlen und seinen Lebensraum vergrößern können.
Wir sind jedenfalls gespannt wie sich die Verhandlungen entwickeln und in wie weit sich die Restwassersituation am Rissbach verbessert. Wir werden wieder berichten sobald es was Neues gibt.
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