,,,April ist die Zeit in der die ersten Flussuferläufer wieder aus ihren südlichen Winterdomizilen nach Europa zurückkehren. Die Ufer des Rissbachs im Naturpark Karwendel gehören jedoch zu den letzten wenigen Lebens- und Brutplätzen der Schnepfenart. Genau deshalb ist diese Vogelart auch vom Aussterben bedroht.

Brutplatzproblematik und warum der Rissbach auch für Flussuferläufer ein Paradies ist

Ist es zu glauben, da hätte der Flussuferläufer jeden Fluss in ganz Europa zur Verfügung und er steht trotzdem auf der roten Liste! Warum ist das so?

Der Flussuferläufer brütet bevorzugt auf leicht bewachsenen Kiesbänken oder Flussufern. Doch leider findet man diese hier zu Lande so gut wie nicht mehr. Unserer Bäche sind kanalisiert und verbaut, oft haben sie wenig oder gar keine Vegetation und beruhigte Zonen oder Kiesbänke gibt es nicht mehr. Der Rissbach jedoch ist einer der letzten Wildbäche an dem der Flussuferläufer noch genau die Bedingungen vorfindet, die er für eine erfolgreiche Brut braucht. Ein Fluss in einem gewaltigen Flussbett, dass dieser nur zu einem kleinen Teil in Anspruch nimmt. Lockere Kiesbänke und lichte Vegetation. 

Arbeitsteilung- der Flussuferläufer weiß wie´s geht!

Die Mulde in die das Weibchen ihre Eier legt scharren beide Elterntiere gemeinsam und auch beim Brüten wechseln sie sich ab. Ein Weibchen legt 3-4 Eier, wobei ein Ei ca. 12 Gramm wiegt. Insgesamt legt das Weibchen also fast ihr eigenes Körpergewicht! Nach ca. 22 Tagen schlüpfen die Kleinen. Dann dauert es nochmal ungefähr 21 Tage bis sie fliegen können und das Nest verlassen. Flussuferläufer können neben fliegen auch schwimmen und bis zu einem Meter tief und 20 Sekunden lang tauchen. Ein echtes Multitalent also. 

Wenn es in der Brutzeit zu Starkregen oder einem Hochwasser kommt wird das Gelege oft zerstört. In einem solchen Fall legen die Flussuferläufer noch einmal, vorausgesetzt es ist noch früh in der Brutsaison. Oft ist es dann allerdings schon zu spät und die Vögel müssen ohne Nachwuchs Mitte August wieder in den warmen Süden fliegen. 

Schutzmaßnahmen des Naturpark Karwendel

Es gibt jedes Jahr 5-6 Pärchen des Flussuferläufers am Rissbach. Damit das so bleibt, gibt es die Ranger im Naturpark. Sie beobachten die Tiere genau, schauen wann sie bei uns ankommen und zählen sie. Sie stellen Zäune und Schilder rund um die Brutreviere auf und tuen alles damit die Vögel niemand stört. Sobald die Besucher kommen sind sie auch oft vor Ort anzutreffen. Sie weisen nochmals darauf hin wie wichtig es ist die Kiesbänke nicht zu betreten und geben ihr Wissen über den Flussuferläufer gerne weiter.

Hurra, Hurra der Fussuferläufer ist wieder da!

Menschen bitte draußen bleiben!

Bitte respektiert die Schutzgebiete des Flussuferläufers und bleibt den ausgewiesenen Kiesbänken fern! Lasst uns gemeinsam die Bewohner des Naturparks schützen, damit es dort noch lange so wunderschön bleibt wie es ist! Es ist genug Platz für alle da! Wenn ihr euch noch genauer über den Flussuferläufer informieren wollt schaut doch einfach beim Naturparkhaus in Hinterriss vorbei oder schaut auf der Seite des Naturpark Karwendel!

Ich verrate euch noch ein kleines Geheimnis: letztes Jahr wurde das erste Mal auch an der Isar ein Flussuferläuferpärchen gesichtet und auch sie konnten Bruterfolg verzeichnen!

Wie super ist das denn!? 

 

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